Die Marianische Sodalität
Alle Planungen für dieses Jahr sind aus vielerlei Gründen (nicht nur die Seuche) versickert wie ein umgeschmissenes Bier im Kies eines Schankgartens. Geblieben ist ein 5-tägiger Ausflug nach Bierfranken. Ich habe mich in das Haus "Jutta" in Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz eingemietet. Das soll mein Ausgangspunkt für einige Schleifen durch dieses herrliche Gebiet für Natur und Traditionen sein.
Ich bin ohne Frühstück gegen ¾ 6 Uhr von zuhause weg zum Bahnhof in Saalfeld zur Fahrt mit dem "Franken-Thüringen-Express" nach Bamberg. Da ist es die erste Aufgabe des Tages, eine geeignete Brotzeit zu organisieren. Also raus aus Bamberg und darauf hoffen, dass es in den Dörfern auch einen Markt gibt. Zwischen Pödeldorf und Naisa finde es einen EDEKA-Markt. Erwartungsgemäß führt er eine Reihe von köstlichen Bieren der lokalen Brauereien … und davon gibt es im Bamberger Land gar viele. Ich wähle zu den zwei Leberkäs-Semmeln das “Räuschla”, ein Bier der Schamelsdorfer Brauerei Knoblach mit 5,4%, und ein Helles der Brauerei Hummel aus Melkendorf. Einen schönen Platz für die Brotzeit finde ich an einer Marien-Kapelle zwischen Litzendorf und Lohndorf im Ellertal. Hier werkelte ein Mann mit Sensen und Heckenscheren, um den Pausenplatz auf Vordermann zu bekommen. Ich komme mit dem Mann ins Gespräch.
Ein wesentliches Element der sodalischen Feiern hier im Ellertal ist das Bier. Kein Wunder, jedes Dorf hat mindestens eine Brauerei. Ich versuche alle zu verkosten - in der Brauerei Hölzlein in Lohndorf fand ich leider keinen Kontakt. Aber die vom Sodalen empfohlene Brauerei Reh ließ mich ihr Helles Landbier verkosten - ein kräftig gehopftes Helles. Jetzt sitze ich im Biergarten der Brauerei Hönig in Tiefenellern und verkoste das ungespundete Lagerbier und das würzige “Posthörnla”, wohl ein Märzen. Dann folgt der Aufstieg auf das Jura-Plateau nach Laibalös und hinab im Leinleiter-Tal. In Oberleinleiter kann ich noch das Bier der Brauerei Ott verkosten, ein helles und ein dunkles Lagerbier. Das Dunkle kriege ich von zwei westdeutschen Studenne-Köpp spendiert. Sie logieren in Huppendorf und sinnieren nun über eine Rückfahrt mit dem Taxi. Na gut, sie hatten einen ganzen Kasten unterm Tisch stehen!